Johann Sebastian Bach
(geb. am 21 März 1685 in Eisenach, Sachsen-Eisenach – gest. am 17 Juli 1750 in Leipzig, Kurfürstentum Sachsen | Julianischer Kalender)
(geb. am 31 März 1685 in Eisenach, Sachsen-Eisenach – gest. am 28 Juli 1750 in Leipzig, Kürfürstentum Sachsen | Gregorianischer Kalender)
Friedrich Wilhelm Marpurg:
„Doch wie Griechenland nur einen Homer, und Rom nur einen Virgil gehabt: So wird Deutschland wohl nur einen Bach gahabt haben.“
Forkel schreibt in seiner Bach-Biographie von 1802:
„Und dieser Mann – der größte musikalische Dichter und der größte musikalische Declamator, den es je gegeben hat, und den es wahrscheinlich je geben wird – war ein Deutscher. Sey stolz auf ihn, Vaterland; sey auf ihn stolz, aber, sey auch seiner werth!“
Ludwig van Beethoven:
„Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen, unausschöpfbaren Reichthums von Toncombinationen und Harmonien.“

Im Nekrolog von 1754
steht geschrieben:
„Hat jemals ein Componist die Vollstimmigkeit in ihrer größten Stärke gezeiget; so war es gewiß unser seeliger Bach. Hat jemals ein Tonkünstler die verstecktesten Geheimnisse der Harmonie in die künstlichste Ausübung gebracht; so war es gewiß unser Bach.
Keiner hat bey diesen sonst trocken scheinenden Kunststücken so viele Erfindungsvolle und fremde Gedanken angebracht, als eben er.“„So lange als man uns nichts als die bloße Möglichkeit des Daseyns noch besserer Organisten und Clavieristen entgegen setzen kann; wird man uns nicht verdenken können, wenn wir kühn genug sind, immer noch zu behaupten, daß unser Bach der stärkste Orgel- und Clavierspieler gewesen sey, den man jemals gehabt hat.
Es kann seyn, daß mancher berühmter Mann in der Vollstimmigkeit auf diesen Instrumenten sehr viel geleistet hat: ist er deswegen eben so fertig, und zwar in Händen und Füssen zugleich, so fertig als Bach gewesen.
Wer das Vergnügen gehabt hat, ihn und andere zu hören, und sonst nicht von Vorurtheilen eingenommen ist, wird diesen Zweifel nicht für ungegründet halten.
Und wer Bachens Orgel und Clavierstücke, die er, wie überall bekannt ist, in der grösten Vollkommenheit selbst ausführte, ansieht, wird ebenfalls nicht viel wider den obigen Satz einzuwenden haben.“
Schlüsselfiguren im Leben von Johann Sebastian Bach
Zeitgenossen und Förderer hinter dem Genie des Barockmeisters. Diese Beziehungen waren ausschlaggebend für die Gestaltung von Bachs illustrer Karriere und seinem bleibenden Erbe.


Johann Ambrosius Bach
Johann Ambrosius Bach war der Vater von Johann Sebastian. Der hochehrwürdige Ambrosius Bach erhielt bereits als Neunjähriger eine musikalische Ausbildung in Arnstadt.
1671 zog es ihn nach Eisenach, wo er als überaus angesehener Hof- und Stadtmusikus wirkte.
Kurz vor Johann Sebastians zehnten Geburtstag stirbt Johann Ambrosius Bach.

Georg Philipp Telemann
Georg Philipp Telemann pflegte eine feste Freundschaft zu Johann Sebastian Bach, sowie zu Händel und war Pate von Carl Philipp Emanuel Bach.
Telemann wirkte in Hamburg ab 1721 als Generalmusikdirektor und leitete zudem ab 1722 die sogenannte Gänsemarktoper.

Graf Hermann Carl von Keyserling
Der Name Goldberg-Variationen, der heute oft verwendet wird, beruht auf einer Anekdote über Graf Hermann Carl von Keyserling und seinen persönlichen Cembalisten Johann Gottlieb Goldberg.
Bachs ältester Sohn Wilhelm Friedemann widmete dem Grafen 1763 seine Cembalosonate in Es-Dur.

Johann Ernst III., Herzog von Sachsen-Weimar
Im März 1703 stellte der Herzog Johann Ernst III. den jungen Bach als Lakai und Violinist am Hofe des Roten Schlosses ein.
Im Juli desselben Jahres verließ er Weimar wieder, um nach Arnstadt zu gehen und als Organist zu wirken. Der Herzog verstarb im Jahre 1707.

Wilhelm Ernst, Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
Nach Organistentätigkeiten in Arnstadt und Mühlhausen kehrte der 23-jährige Bach im Juli 1708 nach Weimar zurück. Dort wirkte er nun als Hoforganist und Kammermusiker.
Ab November 1717 wurde Bach für fast einen Monat im Turm des Weimarer Stadtschlosses eingesperrt, weil er eine neue Stelle in Köthen angenommen hatte.

Wilhelm Friedemann Bach
Als ältester Sohn Bachs wuchs Wilhelm Friedemann bereits seit jeher mit Musik auf. Es zeichnete sich schon bald ein Werdegang als sehr fähiger Komponist und Organist ab.
Kontakte pflegte er unter anderem zu legendären Komponisten des Dresdner Hofs, wie beispielsweise Johann Adolph Hasse und Jan Dismas Zelenka.
Außerdem unterrichtete er Johann Gottlieb Goldberg, welcher mit den Goldberg’schen Variationen in Verbindung gebracht wird.

Ernst August I., Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
Ernst August I. war der Sohn von Johann Ernst III. 1707 übernahm Ernst August I. stellvertretend für seinen verstorbenen Vater die Regentschaft, gemeinsam mit seinem Onkel Wilhelm Ernst.
Mit seiner Kapelle, darunter Johann Sebastian Bach, reiste er zur Hochzeit nach Nienburg (Saale). Hier lernte der Bach den Bruder der Braut kennen, seinen späteren Arbeitgeber Leopold von Anhalt-Köthen.

Carl Philipp Emanuel Bach
Carl Philipp Emanuel Bach, auch der Hamburger Bach oder der Berliner Bach genannt, war das fünfte von sieben Kindern von Johann Sebastian Bach und seiner ersten Frau Maria Barbara Bach.
Er stand von 1740 bis 1768 in den Diensten von König Friedrich II. und widmete ihm die 1742 in Nürnberg erschienenen sechs Preußischen Sonaten.

Leopold, Fürst von Anhalt-Köthen
Im August 1717 wird Bach von Fürst Leopold zum Hofkapellmeister an dessen Hofe in Anhalt-Köthen ernannt, zugleich wird dieses Jahr wird vom Tod seiner Frau Maria Barbara überschattet – im Juli 1720 wird die erst 35 jährige in Köthen begraben.

Friedrich Wilhelm Marpurg
Friedrich Wilhelm Marpurg war ein Musiktheoretiker und Autor verschiedener Standardwerke, wie beispielsweise die Abhandlung von der Fuge von 1753 und 1754, welche unter anderem Die Kunst der Fuge behandelt.
Bach und Marpurg kannten sich persönlich.

August II., König von Polen und Großherzog von Litauen
König August II. (August der Starke) sekundierte Bach 1717 bei dem Ersuch auf Freilassung bei Herzog Wilhelm Ernst.
Bach schrieb später eine Kantate, Es lebe der König, der Vater im Lande, die zum Namenstag Augusts aufgeführt wurde.

Christian Ludwig, Markgraf von Brandenburg-Schwedt
Im Winter 1718/19 besuchte Johann Sebastian Bach die Stadt Berlin und beeindruckte den musikbegeisterten Christian Ludwig mit seinem Können.
Christian Ludwig bat Bach um einige seiner Kompositionen und erhielt im Frühjahr 1721 eine Partitur mit dem Titel Six Concerts avec plusieurs Instruments, heute bekannt als die Brandenburgischen Konzerte.

Friedrich II., König von Preußen
Am 07. Mai 1747 erbat sich König Friedrich II. eine musikalische Begegnung mit J. S. Bach.
Ursprünglich reiste Bach zum Schloss Sanssouci, um seinen dort als Hofcembalist angestellten Sohn Carl Philipp Emanuel zu besuchen und seinen Enkel zu sehen.
Wilhelm Friedemann begleitete seinen Vater auf dieser Reise.

John Taylor
John Taylor (* 1703 in Norwich; † 16. November 1770 in Rom) war ein englischer Okulist und medizinischer Scharlatan. John Taylor führte zwei vergebliche Augenoperationen bei Bach durch.
Auch Händels Augen operierte Taylor später vergeblich.
Der niederländische Augenarzt R. Zegers bemerkte: „Nach seiner Ausbildung begann Taylor in der Schweiz zu praktizieren, wo er hunderte von Patienten erblinden ließ, wie er selbst einmal bekannte.“
„Ich habe fleißig seyn müssen; wer eben so fleißig ist, der wird es eben so weit bringen können.“
Johann Sebastian Bach
Thomaskirche in Leipzig
In der geschichtsträchtigen Stadt Leipzig, in der Bach über 27 Jahre wirkte, komponierte er unter anderem die Johannes-Passion, die Matthäus-Passion, die sogenannten Goldberg Variationen, die h-Moll Messe und schlussendlich Die Kunst der Fuge.

Bach als Künstler, Lehrer und Ikone:
Forkels bahnbrechender Bericht

Johann Nikolaus Forkels Bach-Biographie Über Johann Sebastian Bach’s Leben, Kunst und Kunstwerke wurde 1802 veröffentlicht.
Sein Bericht über Bach als Interpret, Komponist und Lehrer ist eine lebendige Aufzeichnung des Lebens des Musikers, den Forkel als den höchsten Vertreter seiner Kunst ansah.
Viele der Informationen kamen direkt von Bachs Söhnen Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann. Eine englische Übersetzung der Biographie erschien 1820. Wir möchten die Besucher dieser Website dazu ermutigen, sich mit dieser Literatur auseinanderzusetzen.
Eine kostenlose Version ist auf der Website von Project Gutenberg verfügbar.

Das Alte Bach-Denkmal bei der Thomaskirche in Leipzig
„Ich betrachte die Musik nicht nur als eine Kunst, das Ohr zu ergötzen, sondern als eins der größten Mittel, das Herz zu bewegen und Empfindungen zu erregen.“
Christoph Willibald Gluck